,,Intègrale de Peuterey,,


2016-08-06 / Rene

,,Intègrale de Peuterey,,

Unseren Plan, in der Führungshauptsaison im Sommer eine Woche freizuschaufeln  um eines unserer Projekte zu verwirklichen haben wir eingehalten. Der Erfolg gab uns Recht, wir konnten zu unserer Freude den längsten Grat der Alpen begehen.

Am 28. Juli endete meine Mont-Blance Führung. An diesem Tag traf ich mich mit einem meiner besten Berführerfreunde Christoph Krahbichler in Chamonix.

Der ,,Cordiepfeiler,, auf den „Aiguille des Grand Charmoz“, mit seinen 855 Klettermetern bot sich als Einstimmungstour perfekt an.

Eine super Biwaknacht inmitten der Granitriesen bildete den Grundstein unserer Tour. Bei Tagesanbruch starteten wir die traumhafte 30 Seillängentour in bestem Chamonixfels welche sich im 7. Schwierigkeitsgrad bewegt. Früher als erwartet überfiel uns förmlich die Kaltfront beim Abseilen.

Was folgte war ein Schlechtwettertag mit Schneefall oberhalb von ca. 3800m Seehöhe.

Der „Intègrale de Peuterey“ zeigte sich nun in einem Bild, das wir uns so nicht vorgestellt hatten. Nach einiger Zeit, die wir in Recherche opferten, war uns klar, dass wir nur eine einzige Möglichkeit hatten eine überlegte Entscheidung zu treffen. Wir mussten uns selber ein Bild des Grates machen.

Magnus und Matti, zwei Tiroler Freunde reisten an und wir machten uns auf den Weg zur Südseite des Massives.

Mit dem Fernglas versuchten wir die Lage vom bezuckerten Fels-/Schneegrat einzuschätzen. Unsere Fingerspitzen fingen zu kribbeln an und der Einstieg stand einstimmig fest.

In den Abendstunden starteten wir nun mit je 13kg am Rücken (Pickel, Steigeisen, Kletterschuhe, Eisschrauben und Co.) zur Selbstversorgerhütte Noire.

Mit dem ersten Tageslicht begann unser Erlebnis. Nach 52 Seillängen und 11 Stunden erreichten wir den ersten Gipfel, den „Aiguille Noire“. Jetzt erwartete uns ein höchst anspruchsvolles Abseilmanöver mit 17 Seillängen. Nach einer Querung folgte ein weiterer Anstieg bei Nebel, schlechter Sicht, einbrechender Dunkelheit und somit erschwerter Wegfindung. Nach drei weiteren Stunden erreichten wir den Fuß des „Les Dames Anglaises“. Dies war nach einer 15 Stunden Etappe unser Tagesziel und somit unser Biwakplatz.

Mit ein paar Stunden an Ruhe und ein paar Bissen „Instantfutter“ versuchten wir unsere Energiereserven wieder ein bisschen aufzufüllen.

Bei Tagesanbruch packten wir unsere 7 Zwetschken wieder zusammen und starteten unseren letzten harten Tag. An diesem Tag warteten 3 weitere Gipfel und somit ein gefühlt ständiges bergauf, bergab und traversieren auf uns. Wie bereits bei der Tourenplanung klar war, war dieser Tag zwar technisch bei weitem nicht so anspruchsvoll wie der erste Tag, allerdings wartete eine beträchtliche Menge uneingespurter, aufgeweichter Neuschnee auf uns. Mit nassen Füßen, durchgeschwitzter und wieder gefrorener Kleidung waren wir um 21.30 Uhr überglücklich und völlig k.o. am höchsten Gipfel der Alpen, dem „Mont- Blance“ angelangt. Nach zwei Stunden Abstieg war es endlich soweit, wir erreichten die Gouter Hütte, wo wir im Flur ein paar Stunden Schlaf ergatterten.

Danke an meine super Freunde und Kollegen Chri, Magnus und Matti, es war eine geniale Tour und ein weiteres erfolgreich gemeistertes Projekt!

 

 

 

 

 

 

 

 

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